Neue Impulse aus der Region, alle zwei Jahre

Am 1.1.2023 hat der SWR die Geschäftsführung der ARD übernommen. Doch warum wechselt der Vorsitz im Medienverbund der ARD eigentlich so regelmäßig, in der Regel alle zwei Jahre?

Die geschäftsführende Anstalt im ARD-Verbund wird von den Intendantinnen und Intendanten im Rahmen der Hauptversammlung jeweils für ein Jahr gewählt, wobei Wiederwahl möglich ist (vgl. § 3 ARD-Satzung). Im September 2022 haben die Intendantinnen und Intendanten entschieden, den SWR ab 1.1.2023 mit der Geschäftsführung zu betrauen.

Mit Beginn des neuen Jahres wurde somit SWR-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke neuer ARD-Vorsitzender und Dr. Engelbert Günster mit seiner Wahl zum Vorsitzenden des SWR-Rundfunkrats am 30.1.2023 gemäß GVK-Geschäftsordnung neuer Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK). Der ARD-Vorsitzende führt die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft und zeichnet in dieser Zeit rechtsverbindlich für die ARD. Die zuletzt geschäftsführende Anstalt (momentan WDR) übernimmt in den genannten Ämtern jeweils die Stellvertretung.

Der Vorsitz in der ARD wechselt regelmäßig, üblicherweise alle zwei Jahre. Dahinter steht der Vielfaltsgedanke, der die föderale Sendergemeinschaft prägt. Durch die Rotation des Vorsitzes sollen wechselnde Perspektiven aus allen Teilen Deutschlands eingebracht und neue Impulse für die ARD und ihr Angebot für die Gesellschaft gesetzt werden. In den letzten zehn Jahren haben diese Aufgabe der RBB (1.1. bis Sommer 2022), WDR (2020/21), BR (2018/19), MDR (2016/17) und NDR (2013-2015) übernommen

Übergreifende Aufgaben und Prozesse, die für alle ARD-Anstalten erbracht werden müssen, werden häufig arbeitsteilig organisiert. Mitunter kümmert sich der SWR federführend, also quasi stellvertretend für die neun Landesrundfunkanstalten, mit der Gemeinschaftseinrichtung „ARD Online“ um den Betrieb gemeinsamer Digital-Angebote (z.B. Internetauftritt ard.de, ARD Mediathek und Audiothek). Aufgrund dieser Expertise ist zu erwarten, dass der SWR in „seiner“ Vorsitzzeit digitale Impulse setzen wird. So kündigte der ARD-Vorsitzende als Kernaufgabe für die Zukunft z.B. den Ausbau des Digitalen bei der ARD Mediathek und ARD Audiothek an (vgl. ard.de, 1.1.2023).

19.4.2023