TV-Doku „Spaltung der Welt“ : Europa am Abgrund

Die Hölle vor der Haustür: Die eindrucksvolle dokumentarische Dramaserie „Die Spaltung der Welt“ mit bislang wenig bekannten Archivaufnahmen beleuchtet die Jahre zwischen 1939 und 1962.
Das neue Spannen von Epochen scheint gerade in Mode zu sein. Der Klett-Verlag veröffentlicht eine Monographie über die „großen Jahre der Soziologie 1949–1969“, der Philosoph Wolfram Eilenberger macht eine „Zeit der Zauberer“ zwischen 1919 und 1929 aus, und in der ARD läuft am Montag eine hochambitionierte dokumentarische Dramaserie, die die „Spaltung der Welt“ in der Jahresspanne zwischen 1939 und 1962 verortet. Sechs Folgen à 52 Minuten, gedreht in Polen, Deutschland, Luxemburg und Belgien, koproduziert von Arte, SWR, ORF und dem tschechischen Sender CT. Das, wovon immer geträumt wird: eine europäische Serie. Regie führen die Polin Olga Chajdas und der Belgier Frank Devos. Es ist ein historisches Mammutprojekt, das sich durch den waghalsigen Versuch auszeichnet, nachkolorierte Originalbilder mit schnell geschnittenen Spielszenen zu mischen.